Junioren Training
7. Oktober 2021
Spezial-Kurs im Monat November: „Fitness-Training für Golfer“ mit Ralf Lehmann
16. November 2021
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Tipp des Pro’s

Der Probeschwung – dein Freund und Helfer oder ein Energieräuber? 

«Probeschwünge kosten mich nur Zeit und Kraft, ausserdem sind meine Probeschwünge immer gut – deshalb lasse ich sie weg. « 

Zeit zu sparen zwischen den Schlägen ist wichtig, vor allem um zur Schlagvorbereitung und -durchführung ausreichend Zeit zu haben. Wer sich einmal Zeit nimmt und gut auf das Grün spielt ist schneller, als derjenige der wiederholt seinen Pitch über das Grün toppt. 

Der Probeschwung ist Bestandteil der Pre-Shot Routine und kann Dir helfen Dich auf den anstehenden Schlag vorzubereiten. Auf dem Platz haben wir nur einen Versuch und eine gute Vorbereitung erhöht die Wahrscheinlichkeit auf ein gutes Ergebnis. 

Im Unterricht sehe ich allerdings häufig Probeschwünge, die nicht sehr hilfreich sind, da sie mit der anstehenden Bewegung nichts zu tun haben. Auf welche Art und Weise Du von «guten» Probeschwüngen profitieren kannst zeigt Dir folgende Auflistung: 

1. Der «body preparation» Probeschwung 

Über 160 Muskeln sind am Golfschwung beteiligt. Ein Probeschwung kann helfen Muskeln zu auflockern, und den passenden Schwung-Rhythmus zu finden und um das koordinative Zusammenspiel der Muskeln zu verbessern.

2. Der «mental preparation» Probeschwung

Erfolgreiche Schläge entstehen im Kopf. Unsere Gedanken sind mit unseren Muskeln verbunden. Stell Dir nach dem Probeschwung vor, wie dein Ball zur Fahne fliegt oder beim Putten wie er ins Loch rollt.

3. Der «Schwunggefühl/Längengefühl» Probeschwung

Hier dient der Probeschwung als Testbewegung. Er übersetzt die Analyse des Kopfes in ein Schwunggefühl für den Körper, z.B. für die Schlaglänge oder den Bewegungsablauf.

Beispiele: 

Putten: Mein Gehirn weiss, dass das Loch ca. 10m entfernt ist. Probeschwünge können Dir helfen ein Gefühl für die zu spielende Länge zu bekommen.

Annäherungsschläge: getoppte Annäherungsschläge verhindern jedes gute Ergebnis. Gegen Toppen hilft, den Boden an der richtigen Stelle mit der richtigen Bodenmenge zu streifen. Genau das kannst Du neben dem Ball mit dem Probeschwung überprüfen. Ausserdem hilft Dir der Schwungumfang und die Schwunggeschwindigkeit bei der Längendosierung. 

Fade oder Draw: wer seinen Ball aus strategischen Gründen absichtlich mit einer Flugkurve versehen will, muss seinen Schwung entsprechend verändern. Ein Probeschwung kann helfen, das passende Schwunggefühl für die erforderliche Bewegung zu finden.

4. Der «motor skill» Probeschwung 

Als «motor skill» werden motorische Fertigkeiten bezeichnet. Golf erfordert ein grosses Repertoire an verschieden Schwungarten. Der Probeschwung zeigt Dir, ob Du in der Lage bist deinen Schwung an die Gegebenheiten anzupassen.

Beispiel: 

Um Hanglagen erfolgreich spielen zu können, musst Du deinen Schwung anpassen. Liegt der Ball zum Beispiel tiefer als die Füsse, empfiehlt es sich den Oberkörper mehr über den Ball zu beugen und steiler zu schwingen. Ein Probeschwung neben dem Ball zeigt Dir, ob die Adaptionen ausreichend sind und ob Du den Boden an der richtigen Stelle streifen kannst.

5. Der «post-shot» Probeschwung

Gute Resultate sollte man nach dem Schlag feiern und abspeichern. Nach schlechten Schlägen kann ein erfolgreich ausgeführter Probeschwung helfen, mit einem guten Gefühl zum nächsten Schlag zu gehen. 

Wir sollten auf dem Platz natürlich keine fünf Probeschwünge machen, sondern im Training herausfinden mit welcher Art von Probeschwung wir gute Ergebnisse erzielen. Das Ziel wäre, dass wir den qualitativ hochwertigen Probeschwung mit 100% Selbstvertrauen und erwartungsloser Gelassenheit an den Ball bringen. 

Ich wünsche Dir, dass Du mit diesen Tipps in Zukunft den schlechten Schlag weglassen wirst und nicht den Probeschwung.