Von Mythen und Tipps im Golfschwung
28. Juni 2022
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14. September 2022
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Tipp des Pro’s – Wie gut ist ihr kurzes Spiel?

Leistungsdiagnostik Teil 1: Putten und Chippen

Die Bedeutung des kurzen Spiels ist uns allen bewusst, aber trotzdem tut sich mancher schwer das kurze Spiel zu trainieren. Woran liegt das?

Liegt es daran, dass wenn man zuerst das lange Spiel trainiert, nach den langen Schlägen keine Lust oder keine Konzentration mehr für kurze Schläge hat?  Denn gefühlt sind wir mit dem langen Spiel ja nie fertig: entweder läufts so schlecht, dass man nicht aufhören kann oder es läuft so gut, dass man noch nicht aufhören will.

Oder liegt es daran, dass man das Training der kurzen Schläge langweilig findet und keinen richtigen Plan hat, wie man trainieren soll? Aus diesem Grund geht es im heutigen Beitrag um den sogenannten «Tucker» Short Game Test.

Beim Tucker-Test sind kurze und lange Pitches, Bunkerschläge, Chippen, Trouble-Shots, so wie kurze und lange Putts in vorgeschriebener Anzahl zu spielen und deren Ergebnisse in ein Auswertungsblatt einzutragen. Das Besondere daran ist, dass der Test schon von so vielen Golfern durchgeführt wurde, dass man den erzielten Ergebnissen ein Handicap-Level zuweisen kann.

Bespiel: Es sind 15 lange Putts zu spielen. Wenn man vier von den fünfzehn Putts in die Zielzone spielt, entspricht dies einem «Putt-Handicap» von 19 (siehe Tabelle: lange Putts).

Auf diese Weise kann ein Handicap 20 Spieler beispielsweise feststellen, dass seine Putt-Quote ungefähr seinem Handicap entspricht, sein Chippen mit beispielsweise 2 Punkten aber nur einem Handicap von 30 (siehe Tabelle).

Je häufiger man den Test durchführt desto repräsentativer die Ergebnisse. Ausserdem kann man diesen Test sehr gut als Trainingsplan hernehmen. Man hat eine klare Trainingsstruktur und nach jedem Training ein Ergebnis.

Hier geht es zur Übungsbeschreibung von Teil 1: Putten und Chippen

Kurze Putts: Aus 1m, 1,5m, 2m, 2,5m und 3m werden jeweils vier Putts aus allen Himmelsrichtungen gespielt. Der Putt sollte zumindest einen leichten Break haben. Um einen Punkt zu bekommen, muss der Ball eingelocht werden.

Lange Putts: Putten Sie 5 Bälle aus 6 Metern zu einem Loch. Um einen Punkt zu bekommen, muss der Ball eingelocht werden oder sich in der Sicherheitszone befinden. Die Sicherheitszone ist erreicht, wenn der Ball eine Putterlänge im Halbkreis hinter dem Loch liegt. 

Aus 12 Metern werden 5 Bälle geputtet. Wählen Sie ein Loch mit Break oder downhill Neigung. Sie bekommen einen Punkt, wenn der Ball in einem Radius von einer Schlägerlänge um das Loch zur Ruhe kommt.

Auch aus 18 Metern werden 5 Bälle geputtet. Wählen Sie einen einfachen Putt ohne Break oder leicht bergauf. Sie bekommen einen Punkt, wenn der Ball in einem Radius von einer Schlägerlänge um das Loch zur Ruhe kommt. Addieren Sie die Punkte und entnehmen Sie ihr erreichtes «Putt-Handicap» aus der Tabelle. Sind Sie besser oder schlechter als ihre Stammvorgabe?

Chips: Chippen Sie jeweils 5 Bälle aus einem Abstand von 12 und 18 Metern auf eine Fahne auf dem Putting-Grün oder Annäherungs-Grün. Sie erhalten einen Punkt, wenn der Ball innerhalb von 10 Prozent der Gesamtdistanz zur Ruhe kommt (inkl. Ausrollen). Also muss sich der Ball aus 12m, in einem Radius von 1,2m und aus 18m in einer Entfernung von Maximal 1.8m befinden. Addieren Sie die Punkte und schauen Sie in der Tabelle welches Handicap Sie beim Chippen erreicht haben.