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Von Mythen und Tipps im Golfschwung

Der Golfschwung bzw. der Ablauf der Bewegung sieht bei Profis immer sehr einfach aus. Doch als Amateur kann man schon mal verzweifeln, schließlich musst Du unter anderem Arme, Becken, Handgelenke, Beine nicht nur korrekt, sondern auch noch koordiniert einsetzen, um den Ball zum Fliegen zu bekommen.

Der Golfschwung wird dann kompliziert, wenn wir anfangen uns über seinen Ablauf Gedanken zu machen. Wenn Du das machst und die Seite liest, könnte es schon zu spät sein. Der Golfschwung wird in seiner Umsetzung was Konstanz und Koordination angeht eine komplexe und komplizierte Aufgabe bleiben. Doch gerne möchten ich Dir helfen, Deine Gedanken und Fragen zum Golfschwung zu ordnen:

Als erstes möchte ich davor warnen, auf jede gebotene Hilfe die heute auf dem Markt ist leichtgläubig aufzuspringen. In meiner nun 46-jährigen Zeit des Golfsports, davon 33 Jahre als PGA Professional, habe ich viele Golfer erlebt, die sich jeglicher Hilfe zugewandt haben egal wie unmöglich sie aus Sicht eines Profis ist.  

Die Industrie hat schon lange herausgefunden das Golfer sich an jedem Hilfsmittel festhalten, das man ihnen präsentiert. Zugegeben, auf dem Schlägermarkt gibt es immer wieder einige bemerkenswerte Neuerungen aber nicht alle helfen.  

Worauf ich hinaus möchte ist, egal ob es um ihr golferisches Können oder ihr körperliches Wohlbefinden im Golf geht, der Fachmann wird immer der PGA Pro sein und auch hier sei gesagt, solange PGA nicht davor steht ist die Bezeichnung Pro nicht geschützt – ein Pro ist noch nicht lange kein PGA Professional. Nur PGA (Professional Golf Assoziation) gewährleistet, dass es sich um einen absoluten Fachmann handelt.

Was macht so einen Fachmann aus?

Ein PGA Pro durchläuft eine 3 Jahre andauernde Ausbildung in einem Golf Club. Dort wird er von einem Ausbildungsbefähigten PGA Professional ausgebildet, gleichzeitig muss er an Block Seminaren der jeweiligen Landes PGA antreten. Nicht jedes Land hat eine solche PGA die befähigt ist, Ausbildungen durchzuführen. Auch in Europa ist nicht in jedem Land die Ausbildung möglich. Zu unterscheiden ist auch die PGA of Europa, und die USGA das ist die Vereinigung der Profi Golfer der Vereinigten Staaten.

Was beinhaltet die Ausbildung eines PGA Professional?

Zuerst muss er gut Golf spielen wir sprechen hier von einem einstelligen Handicap, je niedriger desto besser.  

  • Golfunterricht
  • Golftechnik/Golfspiel
  • Kaufmännisches Wissen, einschließlich Golfclub- und Golfanlagenmanagement
  • Regelkunde
  • Wettspielorganisation
  • Platzkunde, einschließlich Platzpflege und Platz Bau
  • Material- und Gerätekunde
  • Golfgeschichte und aktuelles Wissen zum Golfsport
  • Sportwissenschaft
  • Eigenes Spiel/Prüfungsrelevant

Fakt ist nun mal, der Schwung kann zur Lebensaufgabe werden wobei es gute und schlechte Tage gibt, allerdings lassen sich diese mit regelmässigem Training und Unterricht im Zaum halten oder sogar zu grosser Beständigkeit führen.

Abschliessend wird mir jeder recht geben der regelmässig die PGA Touren verfolgt -hier gibt es auch keine Seriensieger bzw. dominieren in den letzten Jahren immer unterschiedliche Spieler von denen bei den meisten in der folgenden Saison ein Leistungsabfall festgestellt werden kann.

Jeder Golfschwung ist individuell. Vergleicht man die Schwünge verschiedener Profis, so gleicht kaum ein Schwung dem anderen. Doch bevor wir auf die Eigenschaften des Golfschwungs eingehen, macht es Sinn sich die verschiedenen Schlagarten anzusehen und zu unterscheiden.

Schlagarten:

 Es gibt:

  • Voller Golfschwung (DriverFairwayholz, Hybrid und Eisen)
  • Halbschwung (Pitch / Bunkerschlag bzw. Annäherungsschlag – in der Regel mit den Wedges)
  • Chip & Putt (kurze, kontrolliere Schläge zum/ins Loch)

 Man sollte den Golfschwung in verschiedenen Phasen ansehen:

  • Ansprechen des Balles (das an den Ball stellen)
  • Aufschwung (das Ausholen mit dem Schläger)
  • Abschwung (das Bewegen des Schlägers zum Ball)
  • Durchschwung (das Schlagen des Balles)

Um eine Verbesserung im Golfschwung zu erreichen, sollte man ihn in verschiedene Phasen unterteilen. Das hilft auch im Golfunterricht den Lehrer besser zu verstehen. Oft äussert sich der Schüler darüber, dass es ihm zu viele Punkte sind auf die er jetzt achten muss. Mein Tipp – unterscheiden Sie die Ruhe und die aktive Phase.

Den Golfschwung können wir in verschiedene Checkpunkte aufteilen:

° Setup (Ansprechposition)

° Take-Away (wegnehmen des Schlägers)

° High- Point (höchster Punkt im Rückschwung)

° follow through (Durchschwung)

° Hitting Point (Treffmoment)

° Finish (Endposition)

Die erste Phase ist das Setup:

  • Standbreite
  • Ballposition
  • Körperwinkel
  • Gewichtsverteilung
  • Griffende

Das Setup:

Lockere Arme – Die Arme hängen locker nach unten, so dass Deine Hände unter dem Brustbein bzw. Kinn sind. Gewicht leicht vorne. Deine Knie sind über dem Fußspann, so dass Dein Gewicht tendenziell vorne auf den Füssen lastet Achte darauf dass Dein Rücken möglichst gerade ist. Die Schultern hängen leicht nach vorne. Das ist normal.                   


Perfekte Schwungebene

Die Linie, die über den Schaft des Schlägers verläuft markiert die perfekte Schwungebene. (siehe gelbe Linie)

Gewicht leicht vorn Deine Knie sind über dem Fuss Spann, so dass Dein Gewicht tendenziell vorn auf den Füßen lastet.

Zwischen Eisen und Driver bestehen Unterschiede

DriverEisen
  StandbreiteAußenseite der Schultern ist über der Innenseite der FüßeAußenseite der Schultern ist über der Außenseite der Füße
Abstand Schläger zum KörperCirca eine Handbreit vom Griffende zum UnterkörperCirca eine Handbreit vom Griffende zum Unterkörper
BallpositionAuf Höhe der vorderen InnenferseMittig der Füße (kurze Eisen) bis hin zum Herzen (lange Eisen)
Gewichtsverteilung seitlich60% auf dem hinteren Fuß50:50
Gewichtsverteilung frontalAuf dem Mittelfuß bis zu den ZehenspitzenAuf dem Mittelfuß bis zu den Zehenspitzen
Schulterebene Hintere Schulter etwas tieferParallele Schulterebene
Fußstellung hintenHinteren Fuß etwas zurücknehmenParallele Aufstellung
Fußstellung vorneZehenspitzen etwas zum Ziel drehenParallel
HüftstellungDie hintere Hüfte ist etwas tiefer als die VordereZiemlich parallel

Das Take-Away:

Gewicht leicht vorne Deine Knie sind über dem Fussspann, so dass Dein Gewicht tendenziell vorne auf den Füßen lastet. Passive Hände

Der Schlägerkopf ist ein Stück vor den Händen und die Schlagfläche zeigt Richtung Ball.

Hände auf der Ebene

Die Hände befinden sich dicht an der eingezeichneten Schwungebene.

Hier liegt die Empfehlung auf dem One-Piece-Take-Away

  • die Schultern bewegen die Arme
  • die Arme bewegen den Schläger
  • die Hüfte dreht nach hinten
  • die Hände bleiben passiv

Das Take-Away endet bei der sogenannten Drei-Uhr-Position, also wenn der Schaft des Schlägers parallel zum Boden ist. Die Schlagfläche Deines Schlägers zeigt in Richtung der verlängerten Ball-Ziel-Linie.

Der Abschwung (der Weg zum Ball):

Die Gewichtsverlagerung auf das linke Bein leitet die Bewegung ein.

  • Es folgt die Rotation der linken Hüfte.
  • Die Arme und der Schläger folgen dann der Körperbewegung.

Dabei ist es vorteilhaft, wenn der Schläger leicht von innen in Richtung Ball schwingt (der Schlägerkopf ist dabei etwas hinter den Händen.

Enge Schlägerführung 

Der hintere Ellenbogen befindet sich nah am Körper.

Drehung durch den Ball

Die Hüfte hat sich gedreht, so dass ausreichend Platz für die Arme ist.

Schwungbahn von innen Der Schlägerkopf bleibt hinter den Händen und schwingt unterhalb der Schwungebene an den Ball.

Der Treffmoment:

Mit dem Driver:

Gleichmäßige Rotation

Deine hintere Schulter ist unterhalb der vorderen – wie es in der Ansprechposition der Fall war.

Brustbein hinter dem Ball

Du rotierst um Deine Wirbelsäule, so dass Dein Brustbein hinter dem Ball bleibt.

Hände über dem Ball

Du hast den Schläger für Dich arbeiten lassen. Deine Hände sind auf Höhe oder hinter dem Ball

Körperstreckung

Dein vorderes Bein ist gestreckt.

Schlägerblatt zum Ziel

Dein Schläger schwingt aufwärts durch den Ball.

Der Treffmoment mit den Eisen:

Hände vor dem Ball

Bei den Eisen erreichen erst die Hände, dann der Schlägerkopf die Höhe des Balles.

Eintreffwinkel

Der Eintreffwinkel des Schlägers beeinflusst den Ball Flug sehr stark. Beim Driver wollen wir den Ball in einer Aufwärtsbewegung treffen, bei allen anderen Schlägern in einer Abwärtsbewegung (Ball-Boden-Kontakt).

Mittigkeit

Die Mittigkeit des Treffens ist maßgeblich für die Kraftübertragung des Schlägers auf den Ball. Nur wenn Du den Ball sauber triffst, bekommst Du Konstanz und Länge. Bei Treffern außerhalb der Mitte, kann beides verloren gehen.

Schwungbahn

Zudem entscheidet Deine Schwungbahn, mit welchem Drall Dein Ball fliegt. Also ob er eher nach rechts oder eher nach links kurvt.

Schlägerkopfgeschwindigkeit

Wie weit der Ball fliegt, hängt zum einem vom eingesetzten Golfschläger ab (bzw. von der Neigung, also dem Loft), zum anderen von der Schlägerkopfgeschwindigkeit.

Das Finish:

Hände auf Höhe des Kopfs – Deine Arme sind lang durch den Ball gegangen.

Ausbalancierte Haltung – Du stehst sicher und stabil.

Ausbalancierte Haltung – Du stehst sicher und stabil.

Kompakter Stand – Deine Knie sind relativ eng zusammen.

Heben der hinteren Ferse – Du hast das Gewicht verlagert. Du stehst auf den Zehenspitzen.

Gewicht auf vorderer Ferse Dein Körpergewicht lastet nach dem Schlag auf der Ferse.

Wenn diese Erläuterungen mehr Fragen als Antworten aufwerfen, bin ich jederzeit gerne bereit diese zu beantworten und Sie in Ihrem Golfspiel weiterzubringen!

Weiterhin bieten wir Platzreifekurse an, die auf ihr Zeitmanagement zugeschnitten werden.

Viel Spass in der Saison wünscht Ihnen

Swiss Golf Park

PGA Professional Thomas Mondani

tm@swissgolfpark.ch   / Tel. 079 480 45 55